Wird die Landwirtschaft vor die Wand gefahren?

27. Juli 2021

Wird die Landwirtschaft vor die Wand gefahren?
Junglandwirte in Breckerfeld bitten CDU Bundestagskandidaten Christian Nienhaus „zu Tisch“

PHOTO-2021-07-24-21-05-32

Am vergangenen Freitag trafen sich auf Einladung der CDU Breckerfeld Junglandwirte mit CDU Bundestagskandidaten Christian Nienhaus auf dem Hof von Landwirt Heiner Born, frei nach dem Motto der Trecker Demos „Wir bitten zu Tisch…“ zu einem friedlichen Meinungsaustausch.

Bei einem Rundgang und manchmal auch Auge in Auge mit Kühen und Kälbchen,zeigte Landwirt Heiner Born nicht nur Bundestagskandidat Nienhaus, sondern auch vielen Interessierten aus Breckerfeld, Ennepetal und auch aus Hagen und Hohenlimburg seinen Hof und gab Auskunft zu den Tieren und seiner Milchproduktion.
„Ich liebe alle meine Kühe“, so Born, „aber wenn die Politik so weitermache, dann wäre diese Liebe nicht mehr von langer Dauer. Wir werden nur so mit Verordnungen überschüttet. Es gibt nichts, was nicht geregelt ist, sei es die Jauch-, die Gülle, die Dünge- oder auch die Insektenschutzverordnung, um nur einige zu nennen. Gerade beim Insektensterben müssten die Landwirte ausbaden, woran sie eigentlich nicht schuld seien. Diese Auflagen hätten andere Länder nicht und könnten somit günstiger produzieren und die deutschen Landwirte müssten versuchen dabei auf dem Weltmarkt mitzuhalten. Was aber so nicht funktioniere“, so Born. „Durch die Auflagen würde die Produktion so immens verteuert, dass viele Bauern ihre Existenz gefährdet sehen und bereits einige Bauern, auch aus seinem Umkreis, das Handtuch geworfen hätten. Und dann kam auch noch Corona. Das hat die ganze Situation natürlich noch verschärft“, so Born, „es fehlte an lebenswichtigen Medikamenten und mehr. Und was tat die Politik? Sie stufte zwar die Landwirtschaft als systemrelevant ein, doch zwischen dem Reden der Politiker und deren Handeln lägen Welten. Es wurde den Landwirten versprochen, Gesetze in ihrem Sinne zu beschließen, aber als es dann zur Abstimmung gekommen sei, hielten viele der Politiker nicht ihr Wort und die Bauern standen wieder mit einem großen Haufen Sorgen da. Es war, als würde man ein Messer von hinten in den Rücken gerammt bekommen“, so Born entsetzt.

Hier setzte nunmehr Bundestagskandidat Christian Nienhaus an.“ Sie dürfen sich sicher sein, wenn ich in den Bundestag komme und etwas verspreche, dann werde ich auch dazu meine Stimme abgeben. Wer sollte mich in meinem Altern noch davon abhalten?“ so Nienhaus mit einem Augen-Zwickern. Da gerade das Thema Wirtschaft eines seiner Steckenpferde sei, sei es ihm sehr wichtig, dass die Landwirte auf der einen Seite wirtschaftlich arbeiten und auf der anderen Seite auch davon leben können.“ Ich weiß um diese Problematiken“, so Nienhaus ,,auf der einen Seite stehen die Lebensmittel Einzelhändler mit dem Verbraucher im Rücken, fordern immer mehr Tierwohl und machen den Landwirten immer mehr Auflagen. Und bei den Preisverhandlungen komme dann der LEH mit dem Weltmarkpreis um die Ecke und ist nicht mehr bereit, mehr an die Landwirte zu bezahlen. Und auch die Mehreinnahmen durch die Verbraucher, die natürlich für bessere Tierhaltung zur Kasse gebeten werden, werden meistens nicht an die Erzeuger weitergeleitet. „Das kann so nicht sein“, so Nienhaus. „Hier müssen wir ansetzen, damit sowohl die Tiere, als auch Verbraucher und Erzeuger letztendlich von mehr Tierwohl profitieren können. Gerade die heimische Landwirtschaft sei enorm wichtig, denn sollte der Import einmal stocken oder zum Erliegen kommen, säßen nicht nur die Politiker, sondern auch alle anderen vor leeren Tellern“. Nach diesem Apell konnten noch Fragen an Bundestagskandidat Christian Nienhaus gerichtet werden.
Und die Anwesenden hatten Glück, Getränke und eine frische Bratwurst vom Grill sorgten dafür, dass an diesem Abend niemand vor leeren Tellern sitzen musste.

Kuei, 26.07.2021

Kommentare sind geschlossen.